1.15.10. Dynamische Routing-Updates
Präsentation |
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Um das Weiterleiten von Datenpaketen in einem Netzwerk überhaupt zu ermöglichen, müssen die Router Kenntnis über alle vorhandenen IP-Netzwerke und -Subnetzwerke haben. Diese Kenntnis erlangen sie entweder durch statische Einträge, die vom Administrator manuell konfiguriert werden oder durch den Empfang von Routing-Informationen im Zusammenhang mit einem dynamischen Routing-Protokoll. Wurde ein dynamisches Routing-Protokoll auf Routern aktiviert, senden und empfangen sie Routing-Informationen, die anhand von Routing-Updates bekannt gegeben werden.
Jeder Router, auf den ein dynamisches Routing-Protokoll aktiviert wurde, generiert Routing-Updates, die mindestens seine direkt angeschlossenen (directly connected) IP-Netzwerke und -Subnetzwerke enthalten. In welchem Zeitintervall diese Updates versendet werden, ist abhängig von dem eingesetzten Protokoll. Routing Information Protocol (RIP) verwendet zum Beispiel einen Zeitintervall von 30 Sekunden. Protokolle wie Open Shortest Path First (OSPF), Enhanced Interior Gateway Routing Protocol (EIGRP), Integrated Intermediate System - Intermediate System (Integrated IS-IS) und Border Gateway Protocol (BGP) hingegen verschicken keine periodischen Routing-Updates, sondern versenden diese nur einmal initial (nach dem Bootvorgang) und anschließend nur noch wenn Bedarf (bei Topologieänderungen) besteht. Empfängt ein Router Routing-Updates, nimmt er die darin befindlichen Routing-Informationen in seine IP-Routing-Tabelle auf, sofern es sich um die »besten Routen« handelt. Unter »besten Routen« werden diejenigen Routen verstanden, welche die kleinste Metrik haben.
Der Aufbau der Metrik ist von Routing-Protokoll zu Routing-Protokoll sehr unterschiedlich. RIP verwendet zum Beispiel die Anzahl der Router (Hops) als Metrik. Diese Art von Metrik ist nicht sehr effizient, da die Geschwindigkeit der angeschlossenen Schnittstellen nicht berücksichtigt wird. Folglich wird ein Pfad mit einer Metrik von 2 gegenüber einen Pfad mit einer Metrik von 4 bevorzugt, obwohl letzterer möglicherweise schnellere Schnittstellen hat. Aus diesem Grund wird RIP nicht in großen und komplexen Netzwerken eingesetzt. Andere Routing-Protokolle wie OSPF oder EIGRP berücksichtigen bei der Berechnung der Metrik die Geschwindigkeit der angeschlossenen Schnittstellen. Daher sind sie in der Lage, den schnellsten Pfad als den »besten Pfad« zu kennzeichnen und somit in die IP-Routing-Tabelle aufzunehmen.